Geschichte von Dielsdorf/Kurzfassung

Der erste Siedlungsplatz wurde wahrscheinlich durch den alemannischen Anführer Theodolf geschaffen und nach ihm Theodolfsdorf genannt. Später tauchen die Namen Theolstorf und Thielstorf auf. An die Alemannenzeit erinnerten wichtige Funde: Beim Bau eines Hauses stiess man auf neun nach Osten gerichtete Gräber mit fünf weiblichen und vier männlichen Skeletten. Den Toten waren auf ihre Reise ins Jenseits Halsketten, Ohrringe und Schwerter mitgegeben worden, die aus dem 7. Jh. stammen. Die erste Erwähnung des Ortsnamens findet sich in einer Urkunde des Klosters St. Gallen aus dem Jahre 861. In der damals üblichen lateinischen Sprache abgefasst, wird sie heute im St. Galler Stiftsarchiv auf bewahrt. Dass dieses Kloster bei uns einst einige Stiftungen besass, wird auch durch das Gemeindewappen belegt. Der aufrecht schreitende Bär wurde von vielen Gemeinden übernommen, die einst irgendwie vom Kloster St. Gallen abhängig gewesen waren. Die Dielsdorfer Gemeindegrenzen wurden im Jahre 1245 stark verkleinert, weil der Freiherr Lütold V. damals einen Teil der Gemeinde einfach dem von ihm gegründeten Städtchen Regensberg zugewiesen hatte. Im Jahre 1409 gelangte Dielsdorf zusammen mit zwölf anderen Gemeinden unserer Gegend in den Besitz der Stadt Zürich. Von da an regierte auf Regensberg ein Landvogt, und die Bewohner des Dorfes am Fuss der Lägern (Dielsdorf) wurden auf die Leute im kleinen Städtchen in der Höhe immer neidischer. Regensberg war in der Zwischenzeit auch Bezirkshauptort geworden. Im Jahre 1852 wandten sich darum die Dielsdorfer an den Grossen Rat in Zürich mit der Bitte, den Hauptort von der <> nach Dielsdorf zu verlegen. Sie versprachen die unentgeltliche Lieferung von Holz und Steinen für ein Bezirksgebäude. Als Dielsdorf im Jahre 1865 auch eine eigene Bahnstation erhalten hatte, gaben die Zürcher endlich nach. 1871 wurde der Dielsdorfer Sieg mit Mörserschüssen verkündet, und seither heisst unser Teil des Unterlandes Bezirk Dielsdorf. Von den rund 600 ha Gesamtfläche der Gemeinde entfällt etwa die Hälfte auf Landwirtschaftsland. Das bewohnte Gebiet und der Wald machen je etwa einen Viertel aus. Vom einstigen kleinen Bauerndorf hat sich Dielsdorf zu einem mittleren Wohn- und Industrieort entwickelt. Dank einer massvollen Bauentwicklungspolitik konnte eine Zerstörung des Ortsbildes in Grenzen gehalten werden. Gut erhaltene und stilvoll renovierte Abschnitte im alten Dorfteil beweisen dies.

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